USA in Spendierlaune
»Obama schenkt Putin eine Milliarde Dollar«: Börsenanlegerportal provoziert Diskussion um Sofortfinanzhilfe Washingtons an Kiewer Putschisten
Von Rainer Rupp
Die Überschrift der US-Webseite für Börsenanleger INO.com Traders provozierte Mitte der Woche ihre Leser. Und sie stellte den (Un-)Sinn der Adhoc-Finanzierung des Kiewer Putschistenregimes durch Washington in Frage. Es geht um eine Milliarde Dollar (729 Millionen Euro), jene als »Soforthilfe« deklarierte Summe, die US-Präsident Barack Obama den fragwürdigen Herrschern der »neuen Ukraine« versprochen hat. Wegen der hohen Schulden des Landes beim Hauptenergielieferanten Rußland, werde Obamas Milliarde »direkt in die Kassen Moskaus fließen« so die Analysten – womit INO-Traders nicht unrecht hat. Nur, das ist allenfalls die Spitze des Eisbergs.
Auf zehn bis 14 Milliarden Dollar werden die ukrainischen Außenstände beim großen Bruder geschätzt. Sie setzen sich aus russischen Finanzhilfen und nicht gezahlten Lieferungen von Gas, Öl und anderen Rohstoffen zusammen. Hinzu kommt, daß ab ersten Mai das Gas aus dem Nachbarland nicht mehr zum Freundschafts- sondern zum Weltmarktpreis geliefert wird. Kiew will dann die Gaspreise für Privatverbraucher um 50 Prozent erhöhen, woran natürlich die bösen Russen Schuld sind – und nicht etwa der Internationale Währungsfonds (IWF), der nur Dollarkredite herausrückt, wenn die üblichen »Reformen« zu Lasten der Bevölkerung exekutiert werden.
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http://www.jungewelt.de/2014/03-29/050.php